Räuchern – Momente für Körper, Geist und Seele
Räuchern hat im Ayurveda eine sehr lange Tradition. Gerade bei den Zeremonien werden Ghee, Heilpflanzen, Harze und andere Substanzen verbrannt. Oft in Verbindung mit dem Rezitieren von Mantren und dem sprechen von Gebeten.
Die Wirkung von dem Rauch reinigt die Luft und steigert prana und hat somit einen beruhigenden Effekt auf den Geist, gut für vata. Die leicht austrocknende und stark schleimlösende Wirkung von Rauch reguliert kapha.
Rauch und räuchern – sich mit dem Universum verbinden
Räuchern verbindet uns mit uns selbst, mit den Pflanzen sowie mit dem Universum und schafft die Verbindung zwischen Körper, Geist und Seele. So berichten viele Glaubensrichtungen, dass der Rauch die Gebete der Gläubigen, Affirmationen und Wünsche weiterträgt und eine Art Kontakt zur Transzendenz eröffnet.
Anwendung
Für das klassische Räuchern entzündet man etwas Kohle, auf die das Räucherwerk aus Kräutern und Heilpflanzen aufgelegt wird. Im Alltag beliebt ist auch ein Bündel aus getrocknetem Salbei, - wirkt desinfizierend, belebend, konzentrationsfördernd. Nach einer kurzen Einwirkzeit muss der Raum gut gelüftet werden.
Der Duft für die doshas
Vata-Typen sollten bevorzugt wärmendes Räucherwerk benutzen, da es Nervosität und Ängstlichkeit entgegenwirkt: Kampfer, Sandelholz, Weihrauch, Moschus, Zimt, Nelke.
Pitta-Typen profitieren von der besänftigenden Wirkung des Geistes und Emotionen wie Wut und Ärger zu verarbeiten: alle Blüten wie zum Beispiel Rose, Lavendel und Jasmin und auch Sandelholz.
Bei Kapha-Typen kann das Räuchern der Anregung dienen und Trägheit entgegenwirken. Baumharze und Salbei sind besonders gut geeignet.
Im Ayurveda wird der Geruchssinn dem Element Erde zugeordnet - eines der Elemente von Pitta und Kapha. Werden nun ätherische Öle verbrannt, dann wirken diese sowohl belebend als auch leicht austrocknend, was Kapha-Symptome wie Verschleimungen reguliert.
Tipp für die Sommernächte: das Räuchern von getrockneten Neem-Blättern hilft dabei Insektenstiche, besonders von Mücken, abzuwehren.
Aus der Forschung: Professor Hanns Hatt von der Ruhr-Universität Bochum konnte bis jetzt 40 Riechrezeptoren im menschlichen Gewebe nachweisen. Wir riechen also nicht nur über die Nase und nehmen subtil über diesen Sinn mehr wahr als wir meinen.
Heute haben wir uns von diesem naturverbundenen Brauchtum weitgehend entfremdet, doch das Räuchern hat nichts von seiner Kraft verloren. Jeder kann das Ritual für sich neu interpretieren. Sei es zum Kraft finden, Meditieren oder Entspannen.
Räuchern ist eine Wohltat für alle Sinne!